Freitag, 30. September 2016

Mervin Smucker. Franz Anton Mesmer (1734 – 1815) (IV)

Basierend auf dem 2. Kapitel Die Entstehung der Dynamischen Psychiatrie aus dem Buch von Henri F. Ellenberger: Die Entdeckung des Unbewussten, Diogenes Verlag 2005.
Mesmers Methode der Behandlung um  1780
Mesmer benutzte keine Medikamente, nur magnetisches Wasser. Er saß seinem Patienten gegenüber, seine Knie die des Patienten berührend, die Daumen des Patienten haltend, ihm starr in die Augen blickend. Häufig fielen Patienten in eine „Krise“ (deutliches Aufzeigen der Krankheitssymptome), nachdem Mesmer ihnen über die Gliedmaßen gestrichen hatte.
Auch Kollektivbehandlungen führte Mesmer durch, dabei hielten circa zwanzig Patienten ein Seil fest,  das sie mit einem Gefäß in der Mitte des Raumes verband, außerdem führten Eisenstäbe vom Gefäß zu den zu behandelnden Körperteilen.  Im Behandlungsraum reflektierten große Spiegel das Fluidum, Töne einer Musik, die auf magnetisierten Instrumenten gespielt wurde, übertrugen das Fluidum von Messmer auf die Patienten.

Diese ungewöhnlichen Heilverfahren waren so sonderbar, dass Mesmer von vielen Ärzten als Scharlatan bezeichnet wurde. Die Kollegen neideten ihm seinen Erfolg, da  Mesmer von seinen reichen Patienten üppige Honorare bekam.

Donnerstag, 18. August 2016

Mervin Smucker. Die vergleichende Wirksamkeit von Exposition in sensu vs. Exposition in sensu + imaginatives Um-Schreiben als psychotherapeutishe Behandlungen für posttraumatische Belastungsstörung

In einer randomisierten Studie in Holland wurde die vergleichende Wirksamkeit von exposition in sensu (ein imaginatives Wiedererleben der ganzen traumatischen Szene mit assoziierten Affekten) mit exposition in sensu in Kombination mit imaginativem Um-schreiben der traumatischen Szene (das Ersetzen von Opferbildern mit Bewältigungs- und Selbstberuhigungsbildern während des imaginativen Wiedererlebens) als therapeutische Behandlungen bei PTBS untersucht (Arntz, Tiesema, & Kindt (2007). Dabei zeigten sich folgende Ergebnisse:
  •   Die Kombination von Exposition in sensu + imaginatives Um-Schreiben war effektiver als Exposition in sensu mit nicht-Angst bezogenen PTBS-Gefühlen wie Wut, Schuld, Scham;
  • Die zwei Behandlungsgruppen zeigten sich gleich effektiv bei der Reduktion von Angst-bezogenen PTBS-Symptomen;
  • Die Kombination von Exposition in sensu + imaginatives Um-Schreiben wurde von Therapeuten und Patienten der Exposition in sensu vorgezogen;
  • Die Therapie-Abbruchrate war in der Exposition in sensu-Gruppe höher als in der Exposition in sensu + imaginatives Um-Schreiben-Gruppe (51% vs. 25%).
Die Exposition in sensu hat sich in anderen Studien als wirksam in der Behandlung von Traumaopfern erwiesen, deren primäre Trauma-Emotion Furcht und deren primäre Bewältigungsstrategie auf der Verhaltensebene Vermeidung ist. Die Habituation von anderen Emotionen als Furcht (z.B. Wut, Schuld, Scham) hat sich bis jetzt nicht nachweisen lassen. Auch in dieser Studie erwies sich die Exposition in sensu als unwirksam wo nicht Furcht-Emotionen die entscheidenden trauma-bezogenen Emotionen waren, sondern Gefühle der Schuld, Wut und Hilflosigkeit.

Mervin Smucker


Montag, 8. August 2016

Mervin Smucker: Überblick über das Arbeitsfeld

Seit vielen Jahren hat der Psychologe Mervin Smucker dazu beigetragen, Artikel in einer Reihe von Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Er arbeitete als Co-Autor mit an “Imagery Rescripting in Cognitive Behavior Therapy: Images, Treatment Techniques, and Outcomes” im Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry und schrieb auch einen Beitrag für “Imagery Applications in Cognitive Behavioral Therapy” in der Encyclopedia of Cognitive Behavior Therapy. Dr. Mervin Smucker wirkte ebenso mit an den Artikeln “Overcoming roadblocks in cognitive-behavior therapy with PTSD:  A new treatment algorithm” (in Overcoming Roadblocks in Cognitive Therapy), und “When Prolonged Exposure Fails:  Adding an imagery-based cognitive restructuring component in the treatment of industrial accident victims suffering from PTSD” im Journal of Cognitive and Behavioral Practice.

Psychologe, Berater und Ausbilder – Dr. Mervin Smucker erwarb einen BA in Philosophie und Fremdsprachen im Antioch College in Ohio und einen MA in Klinischer Psychologie an der Millersville Universität in Pennsylvania. Er studierte am Goethe-Institut und der Eberhard Karls Universität Tübingen als auch am Centre de Linguistique Appliquée de Besançon in Frankreich und der Vrije Universiteit Brussels in Belgien. Nachdem er einen Doktor in Philosophie in Klinischer Psychologie an der Pennsylvania State University beendet hatte, wurde er Mitglied im Zentrum für Kognitive Therapie in der Abteilung für Psychiatrie an der Universität von Pennsylvania als ein Postdoctoral Fellow. Später wurde er Direktor der Klinischen Ausbildung des Zentrums, danach hatte er die Position des Clinical Associate Professor der Psychologie in der Psychiatrie inne.

Während Dr. Mervin Smucker als klinischer Psychologe am Milwaukee Psychiatric Hospital praktizierte, gründete und leitete er das Cognitive Therapy Institute of Milwaukee. Dort leitete er spezialisierte Ausbildungs- und Trainingsprogramme in Kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) und Traumatherapie für Therapeuten. Daraufhin wurde Dr. Mervin Smucker Klinischer Direktor des Traumabehandlungsprogramms in der Abteilung für  Behavioral Medicine am Columbia St. Mary’s Hospital in Milwaukee. Nachdem er über 15 Jahre als Associate Clinical Professor im der Abteilung für Psychiatrie am Medical College of Wisconsin tätig war, hat er sich vollzeit seiner Beratungspraxis gewidmet.