Freitag, 30. September 2016

Mervin Smucker. Franz Anton Mesmer (1734 – 1815) (IV)

Basierend auf dem 2. Kapitel Die Entstehung der Dynamischen Psychiatrie aus dem Buch von Henri F. Ellenberger: Die Entdeckung des Unbewussten, Diogenes Verlag 2005.
Mesmers Methode der Behandlung um  1780
Mesmer benutzte keine Medikamente, nur magnetisches Wasser. Er saß seinem Patienten gegenüber, seine Knie die des Patienten berührend, die Daumen des Patienten haltend, ihm starr in die Augen blickend. Häufig fielen Patienten in eine „Krise“ (deutliches Aufzeigen der Krankheitssymptome), nachdem Mesmer ihnen über die Gliedmaßen gestrichen hatte.
Auch Kollektivbehandlungen führte Mesmer durch, dabei hielten circa zwanzig Patienten ein Seil fest,  das sie mit einem Gefäß in der Mitte des Raumes verband, außerdem führten Eisenstäbe vom Gefäß zu den zu behandelnden Körperteilen.  Im Behandlungsraum reflektierten große Spiegel das Fluidum, Töne einer Musik, die auf magnetisierten Instrumenten gespielt wurde, übertrugen das Fluidum von Messmer auf die Patienten.

Diese ungewöhnlichen Heilverfahren waren so sonderbar, dass Mesmer von vielen Ärzten als Scharlatan bezeichnet wurde. Die Kollegen neideten ihm seinen Erfolg, da  Mesmer von seinen reichen Patienten üppige Honorare bekam.